Sportplatzpflege und Regeneration von Sportrasen nach DIN 18035

Seit Bestehen der DIN 18035 sind überwiegend Rasenplätze in Schichtbauweise mit stark abgemagerter Rasentragschicht und flächiger Drainschicht gebaut worden. Die Rasentragschicht dieser Plätze weist eine hohe Wasserdurchlässigkeit auf und ist daher auch bei feuchten Witterungsbedingungen nutzbar.

Es hat sich gezeigt, daß diese Flächen eine intensive Pflege und Düngung erfordern. In der Praxis liegen die Pflegekosten für DIN-Plätze pro Jahr zwischen 1,40 und 1,70 Euro/m².

Bei der Pflege dieser Plätze sind besonders zwei Eigenschaften zu beachten:

1. Geringe Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe
Da die Rasentragschichten sehr stark abgemagert sind und nur geringe Anteile an Ton und Schluff sowie organischer Substanz enthalten, verfügen sie besonders in der Anfangszeit nur über eine geringe Speicherkapazität für Wasser und Nährstoffe. Bei einer sachgerechten Pflege reichert sich im Laufe der Zeit genügend organische Substanz an, so daß die Speicherfähigkeit verbessert wird.

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Düngung
Bei der Verwendung schnelllöslich Dünger kann es zu erheblichen Nährstoffverlusten kommen, die die Umwelt belasten. Der Einsatz von Rasenlangzeitdüngern reduziert die Auswaschungsverluste auf ein Minimum.
Die Tragschicht speichert nur in geringem Maße Nährstoffe, so daß je nach Nutzung jährlich mindestens 30 - 35 g N/m² gedüngt werden sollten. Die Düngung mit den Grundnährstoffen Phosphor, Kalium und Magnesium ist vom Gehalt im Boden abhängig und sollte sich nach dem Bodenuntersuchungsergebnis richten.
Die o.g. Nährstoffmengen decken den Bedarf der Rasengräser und erhalten auch die ursprüngliche Be-standeszusammensetzung. Wenn die Nährstoffzufuhr unzureichend ist, kommt es zu einer Umschichtung des Pflanzenbestandes und es wandern wenig belastbare Grasarten ein.

Der Einsatz von hochwertigem, leicht mineralisierbarem Wurmhumus in reiner Form oder in einem organisch-mineralischen Rasendünger versorgt die Tragschicht mit Nährhumus. Dadurch wird die Speicher-fähigkeit erhöht und das Bodenleben aktiviert.
Aerifizieren vor dem Ausbringen und anschließendes Einschleppen fördern die Einmischung in den Wurzelbereich.


Beregnen
Die durchlässige Tragschicht erfordert im Vergleich zu herkömmlichen Aufbauten in Trockenperioden ein häufiges Beregnen.
Die Handhabung der Beregnung ist entscheidend. Wenn beregnet wird, sollte man soviel Wasser geben, bis die gesamte durchwurzelte Tragschicht durchfeuchtet ist (ca. 15 - 20 l/m²). Die nächste Wassergabe sollte erst kurz vor Welkebeginn (Spatenprobe) erfolgen. Häufiges Beregnen mit geringen Wassermengen führt zur Verflachung des Wurzelsystems und fördert Poa annua (Jährige Rispe). Dar-aus resultiert eine geringe Scherfestigkeit, und der Rasen ist anfällig gegenüber Trockenheit.

Anreicherung von Filz an der Bodenoberfläche
Aufgrund des nur schwach ausgeprägten Bodenlebens reichert sich an der Bodenoberfläche leicht Filz an. Rasenfilz hemmt den Gasaustausch und die Wasserableitung. Es kommt weiterhin zu einer Verflachung des Wurzelsystems und zu einer höheren Anfälligkeit gegenüber Rasenkrankheiten.

Folgende Maßnahmen können eine starke Filzanreicherung vermeiden:

Schnittgut aufnehmen
Das Schnittgut sollte in der Regel von der Fläche abgefahren werden. Nur wenn es schnell von den Bodenorganismen abgebaut wird, kann es liegen bleiben. Eine Schnitthöhe von von ca. 3,5 cm darf auf keinen Fall unterschritten und die Aufwuchshöhe von 7 cm nicht überschritten werden. Das bedeutet, daß während der Vegetationsperiode mindestens einmal pro Woche gemäht werden sollte.

Vertikutieren
Wenn sich eine starke Filzschicht an der Bodenoberfläche angereichert hat, muß diese durch Vertikutieren entfernt werden. Hierbei wird der Filz an der Bodenoberfläche durchschnitten, herausgearbeitet und entfernt. Wasserdurchlässigkeit und Gasaustausch werden verbessert. Man sollte es jedoch gar nicht so weit kommen lassen, sondern die Fläche regelmäßig aerifizieren; dann erübrigt sich das Vertikutieren.

Aerifizieren
Beim Aerifizieren werden pro m² ca. 400 bis zu 6 cm tiefe Löcher ausgestochen. Dabei wird die Filzschicht an der Bodenoberfläche und der obere stark humushaltige Tragschichtbereich durchstochen und anschließend ausgeworfen. Dies bewirkt eine intensive Lockerung und Durchlüftung dieses Bereiches. Das Aerifizieren ist damit eine wichtige vorbeugende Maßnahme gegen die Filzanreicherung und sollte 1-2 mal pro Vegetationsperiode durchgeführt werden.

Besanden
Obwohl die Rasentragschicht einen hohen Sandanteil aufweist, sollten auch DIN-Plätze regelmäßig besandet werden. Dadurch wird der obere Tragschichtbereich abgemagert und die Durchlüftung verbessert. Dies fördert den Filzabbau. Außerdem werden kleine Unebenheiten ausgeglichen.

Fazit

  • Um eine bedarfs- und umweltgerechte Ernährung zu gewährleisten, sollten nur Rasenlangzeitdünger verwendet werden.
  • Es sollte erst kurz vor Welkebeginn beregnet werden, dann aber durchdringend.
  • Wenn sich das Schnittgut nicht genügend schnell umsetzt, muß es aufgenommen und von der Fläche entfernt werden.
  • Die Sportrasenfläche sollte regelmäßig aerifiziert und besandet werden.


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Mit bestem Dank an Herrn Dr. Rainer Albracht!





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